Postkarte aus JOACHIMSTHAL

Ich schreibe aus dem Lyrikhaus. Es steht in der Schorfheide. Ihr werdet es finden, ganz gewiss. Ich habe es an einem Wintertag im Januar gefunden, habe mich hier mit einem Lyriker aus Lübeck getroffen. Der Hausherr hatte für uns die Büchertische beiseite geräumt, seine Frau hatte Kuchen gebacken, Kaffee gekocht und er hatte den Ofen geheizt, einen Lehmoffen. Wir durften auf der Ofenbank sitzen und uns den Hintern wärmen, während wir den Gästen unsere Gedichte vorlasen. Idylle? Ja. Idylle mit Tränen, die einer Frau über die Wangen rannen beim Gedicht über die Zeit von Neunzehnhundertdreiunddreißig bis Neunzehnhundertfünfundvierzig.

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